Messschlitten

Bei einem herkömmlichen Messtaster wird die Messspitze per Druckfeder nach außen bewegt. In einer Messvorrichtung geschieht dies über eine spezielle Mechanik, den Messschlitten.

Messschlitten werden zum Messen von Innen- und Außendurchmessern oder Abständen auf kleinstem Raum eingesetzt, Messhebelelemente ermöglichen horizontale und vertikale Messungen an schwer zugänglichen Stellen. Je nach Ausführung betragen die Messhübe 5 mm bis 35 mm. Messschlitten erhöhen nachweislich die Lebensdauer der Induktivtaster, die vor Schmutz, Spänen und Flüssigkeiten geschützt werden.

Messschlitten ermöglichen die Verwendung von Standard-Messtastern, weil sie als individuell angepasstes Bindeglied zwischen Messpunkt am Werkstück und Messtastern fungieren. 

Daraus ergeben sich folgende Vorteile:

• Messen auch an schwer zugänglichen Stellen möglich
• Großer Abhub des Messarmes ohne Überdrücken des Induktivtasters
• Schutzfunktion für den Induktivtaster, dadurch höhere Lebensdauer
• Auswahl aus unserem breiten Spektrum unterschiedlicher Ausführungen

Ausführungen:

• Hub 5 – 35 mm
• Zustellung mit Federkraft oder pneumatisch
• für Innen- oder Außenmessung
• mit unterschiedlicher Federkraft

Für die meisten Einsatzzwecke passen unsere standardisierten Ausführungen. Bei Bedarf können auch Sonderlösungen konstruiert werden, um die Messlösung bestmöglich an Ihre Anforderungen anzupassen.

Induktive Messtaster

In den Messtastern findet das bewährte Prinzip der induktiven Halbbrücke seine Anwendung. Dadurch wird eine absolut hysteresefreie Messung möglich. Der Messtaster ist in seinem robusten Gehäuse weitgehend gegen mechanische Beanspruchung geschützt. Der Faltbalg wird durch eine Hülse, mit der zugleich der Vorhub eingestellt werden kann, abgedeckt. Sämtliche Messtaster stimmen in ihren elektrischen Daten überein und können an Geräte verschiedener Hersteller angeschlossen werden. Sie können auch mit einem modifizierten Abgleich an anderen Messsystemen eingesetzt werden.

Induktive Messtaster eignen sich aufgrund ihrer charakteristischen Eigenschaften hervorragend zur linearen Wegmessung.

Sie bieten folgende Vorteile:

• hohe Auflösung und hohe Genauigkeit (bis 0,1 µm)
• hohe Langzeitstabilität
• unempfindlich gegen magnetische Störfelder sowie Temperatur-, Frequenz- und Amplitudenschwankungen
• robust und umweltstabil gegen Schmutz und Feuchtigkeit
• punktförmige Messung, quasi berührungslos
• einfache Montage und Handhabung

Messdorne als Düsenmessdorn oder Federkontaktmessdorn

Düsenmessdorn

Die pneumatische Messtechnik bietet, wo sie einsetzbar ist, viele Vorteile. Eine der wertvollsten Eigenschaften ist die durch die Druckluft verursachte Selbstreinigung von Prüfling und Sensor. Der Messaufnehmer ist im einfachsten Fall eine kleine Bohrung und ermöglicht durch die geringen Abmessungen viele Messstellen auf engstem Raum. Die Messung selbst ist berührungslos. Trotz geringem technischem Aufwand und dadurch geringen Kosten lassen sich hohe Messauflösungen erreichen.

Federkontaktmessdorn

Federkontaktmessdorne messen den Prüfling berührend. Sie werden zur Messung von Werkstücken mit einer Oberflächenrauheit von Rz>10 eingesetzt sowie bei Toleranzen, die mit einem Düsenmessdorn nicht erfasst werden können. Abhängig von der Rautiefe bzw. der Oberflächenbeschaffenheit des zu messenden Werkstückes werden kugel- oder rautenförmige Hartmetall- Messeinsätze verwendet. Federkontaktmessdorne sind verschmutzungsanfälliger als Messdorne mit offenen Messdüsen.

Generell sind pneumatische Messdorne pflegeleicht und mit nur geringem Wartungsaufwand über lange Zeiträume einsatzfähig.

Pendelhalter

Wo immer das zu prüfende Merkmal des Werkstücks nicht durch exakte Positionierung des Messdorns erfasst werden kann, hauptsächlich bei der Messung von Bohrungen, kommen Pendelhalter zum Einsatz. Durch die schwimmende Lagerung des Messdorns im Pendelhalter wird die flexible, blockadefreie Ausrichtung des Messdorns entlang der X- und Y-Achse garantiert.

Die wichtigsten Vorteile unserer Pendelhalter:

• Spannweite der Positionsbearbeitung bleibt wiederholbar
• Positioniergenauigkeit passt sich individuell an
• Werkstück wird nicht beschädigt
• vertikal und horizontal einsetzbar

Die Auswahl von Pendelhaltern erfolgt anlagenspezifisch aus unseren Standardkomponenten, damit die Vorteile dieser Technologie voll zum Tragen kommen.

Einstelllehren (min/max Einstellringe)

Einstelllehren werden notwendig, um unsere pneumatischen Messdorne genau zu justieren.

Denn: Im Gegensatz zu elektronischen Tastern sind pneumatische Messwertaufnehmer unlinear. Dieser verhält sich nur im mittleren Teil des Messbereichs linear. Deshalb wird die Messeinrichtung so ausgelegt, dass die Erfassung von Messwerten im linearen Bereich der Kennlinie erfolgt. Die Unlinearität beträgt < 1% in diesem Bereich.

Dieser Bereich ist über die Grenzlehren MIN- und MAX-Einstellring fest vorgegeben und die Einstellung des linearen Messbereichs erfolgt immer über diese beiden Einstelllehren (Tasterfaktorermittlung).

Je nach Messaufgabe sind Lehren, die aus Werkstücken umgearbeitet werden, sinnvoller zu verwenden. Auch diese Vorgehensweise ist bei uns gängige Praxis. Die vermessenen Werkstücke werden dazu oft aufwendig nachgearbeitet und anschließend beschichtet.